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Darmkrebs
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ÖAK Fortbildungsdiplom
  Adjuvante Tumortherapie gegen Metastasenbildung

Vor allem im Stadium Dukes C reicht eine ausschließlich chirurgische Behandlung nicht aus, denn Tochtergeschwülste (Metastasen) verbreiten sich über die angrenzenden Lymphknoten vergleichsweise schnell in die Leber und die Lunge.
Ergänzend werden deshalb Medikamente notwendig, mit denen sich gegebenenfalls noch vorhandene Krebszellen außer Gefecht setzen lassen. Für diese adjuvante Tumortherapie stehen zwei Arzneimittelklassen zur Verfügung: sogenannte Zytostatika und bestimmte Immuntherapeutika.
Zytostatika sind in der Lage, die Zellteilung zu blockieren. Diese Zellgifte können beispielsweise die Bildung der für die Zellteilung notwendigen Kernspindel stören. Andere Zytostatika liefern der Zelle "falsche" oder besser: maskierte Bausteine für die notwendige Neusynthese - die identische Kopie - des Erbmaterials. Werden solche Bausteine ins Erbmaterial eingebaut, kommt der gesamte Kopierprozeß und damit auch die Zellteilung zum Erliegen.
Schnell wachsende, sprich teilungsaktive Zellen sind deshalb mit Zytostatika am wirksamsten zu bekämpfen. Allerdings sind nicht nur Krebszellen besonders teilungsaktiv: auch die für die Blut- und Abwehrzellenproduktion notwendigen Stammzellen in unserem Knochenmark teilen sich regelmäßig. Zytostatika - und übrigens auch die ebenfalls bei teilungsaktiven Zellen wirksame Strahlentherapie - sind unverzichtbar, weil sie wirksam sind. Sie haben aber auch eine Reihe unerwünschter Nebenwirkungen, die unter anderem auch die Abwehrkräfte schwächen können.