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Darmkrebs
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ÖAK Fortbildungsdiplom
  Darmkrebs entsteht nicht zufällig

Als eine der wesentlichen Ursachen gilt mittlerweile eine jahrelange "ungesunde" Ernährung. Faserarme Kost, Mangel an Beta-Carotin und Vitamin E, viel rohes Fleisch und ein hoher Anteil tierischer Fette erhöhen das Darmkrebsrisiko beträchtlich.

Daneben spielen auch Fehler in der Erbinformation von Darmschleimhautzellen eine wichtige Rolle. Diese Falschinformationen hat man nicht zwangsläufig von Vater oder Mutter geerbt. Sie können vielmehr im Laufe des eigenen Lebens entstehen, und zwar bei der Regeneration der den Darm auskleidenden Schleimhaut.
Da sich diese Schleimhaut alle fünf bis sieben Tage komplett erneuert, vermehren sich die gewebebildenden Zellen sehr schnell, und zwar durch Zellteilung. Bei jeder Teilung muß sichergestellt werden, daß eineTochterzelle mit denselben Erbinformationen ausgestattet ist wie ihre Ursprungszelle. Mit anderen Worten: Bei jeder Zellteilung wird die Erbsubstanz identisch kopiert. Daß dieser komplexe Vorgang nicht immer fehlerfrei abläuft, ist sozusagen menschlich.

Im gesunden Organismus bleiben solche Kopierfehler aber nicht unbemerkt. Bestimmte Reparaturenzyme können falsch eingebaute Bausteine gegebenenfalls noch einmal austauschen. Gelingt das nicht, dann läuft in der schadhaften Zelle eine Art Selbstmordprogramm ab. Übrig bleiben nur noch Zellreste, die von spezialisierten Zellen des Immunsystems beseitigt werden. Nach vielen Jahren zuverlässiger Arbeit versagen die genannten Reparaturwerkzeuge manchmal ihren Dienst. Das geschieht vorzugsweise dann, wenn immer wieder potentiell krebserregende Substanzen in hohen Konzentrationen in den Dickdarm gelangen und dort - zum Beispiel wegen einer faserarmen Kost - auch noch lange verbleiben. In dieser Situation werden schadhafte Zellen der Darmschleimhaut nicht immer zerstört und beseitigt, sondern können sich stufenweise zu Krebszellen entwickeln.